Pressemitteilung
DJV begrüßt Entscheidung des Bundeskartellamtes
Foto: S. Brennecke
„Dass die vollständige Übernahme der OTZ durch die Funke Mediengruppe untersagt wurde, ist ein klares Signal gegen den Einheitsbrei!“
So reagiert die Vorstandsvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes in Thüringen, Heidje Beutel, auf die Entscheidung des Bundeskartellamtes, die geplante vollständige Übernahme der „Ostthüringer Zeitung“ durch Funke zu verbieten. Eine alleinige Kontrolle hätte nach Auffassung der Behörde zur Folge, dass der letzte Rest Wettbewerb ausgeschaltet wäre, der sich ohnehin nur noch auf die Regionen Jena und Gera erstreck. Dort überschneidet sich das Verbreitungsgebiet der OTZ mit dem der „Thüringischen Landeszeitung“.
Bereits im Jahr 2000 hatte das Bundeskartellamt der Funke Mediengruppe, damals noch unter den Namen „WAZ-Gruppe“ bekannt, eine vollständige Übernahme sämtlicher Anteile der „Ostthüringer Zeitung“ untersagt. Aufgrund von gesellschaftsvertraglichen Regelungen kann die derzeitige Minderheitsgesellschafterin, die Rheinisch-Westfälische Verlagsgesellschaft, die OTZ mitkontrollieren.
„Die Entwicklungen auf dem Zeitungsmarkt in den vergangenen Jahren waren der journalistischen Vielfalt nicht gerade zuträglich, um es mal vorsichtig auszudrücken“, so Heidje Beutel weiter. Jüngst wurde beispielsweise bekannt, dass die „Thüringer Allgemeine“ die Berichterstattung des Konkurrenten „Freies Wort“ für die Region Ilmenau übernimmt.
Bemerkenswert: Die bereits vor fünf Jahren erfolgte Zusammenlegung der Lokal- und Mantelredaktionen von TA und TLZ mit der OTZ stufte das Bundeskartellamt im Zuge der jetzt erfolgten Prüfung als kartellrechtswidrig ein.
„Das ist der eigentliche Paukenschlag!“, so der Geschäftsführer des DJV Thüringen, Sebastian Scholz. „Der DJV Thüringen hatte diese Zusammenlegung bereits 2016 scharf kritisiert und auf den unweigerlichen Verlust der redaktionellen Vielfalt hingewiesen. Dieser Auffassung hat sich das Bundeskartellamt nun angeschlossen.“ Die Funke Mediengruppe sei gut beraten, die Einschätzung der Kartellbehörde ernst zu nehmen und umgehend darauf zu reagieren, um einem kartellrechtlichen Verfahren eventuell noch zuvorzukommen.
Für Rückfragen: Geschäftsführer Sebastian Scholz (Mobil: 0171 8354360)