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Kollege Algorithmus

Wie künstliche Intelligenz die Pressefreiheit beeinflusst

28.04.2020

Bild von Gerd Altmann auf Pixabay

Künstliche Intelligenz (KI) wird in immer mehr Medienhäusern zum Standard. Von der Recherche in riesigen Textsammlungen über die Aktualisierung von Statistiken und dem Wetterbericht bis hin zum autonomen Generieren ganzer Beiträge – KI ist aus dem Alltag vieler Redaktionen nicht mehr wegzudenken.

In Zeiten des ebenfalls automatisierten Handels an Börsen beispielsweise könnte eine KI-generierte Falschmeldung über ein Erdbeben (wie 2017 in der LA Times) größte wirtschaftliche Verwerfungen nach sich ziehen. Untersuchungen zeigen, dass Menschen KI-generierte Texte oft als besser und fundierter beurteilen, weil sie verständlicher formuliert sind. Allerdings nur, solange sie nicht wissen, dass diese Texte von einer Maschine stammen.

In Deutschland gibt es bis heute keine Verpflichtung, KI-generierte Texte zu kennzeichnen. Der Bund Deutscher Zeitungsverleger hält eine solche Regulierung für unnötig. Ganz anders diejenigen, die solche Tools programmieren: Bereits 2016 haben sich die Geschäftsführer der beiden größten deutschen Dienstleister von automatisierten Texten, Aexea und Retresco, für eine solche Kennzeichnung ausgesprochen. Der KI-gestützte Textgenerator GPT-2 wurde von der Entwicklerorganisation „Open AI“ als so gefährlich eingestuft, dass das Tool erst gar nicht veröffentlicht wurde.

Welche Folgen hat der Siegeszug der KI für die Pressefreiheit? Wer kontrolliert, was Maschinen veröffentlichen – bevor sie es veröffentlichen? Woran erkennt der Nutzer, welcher Beitrag von „natürlicher“ und welcher von „künstlicher“ Intelligenz stammt?

Wir wollen diskutieren – über die Chancen und die Gefahren der Künstlichen Intelligenz in Redaktionen. Und das sowohl mit Experten als auch Gästen, die per Chat die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen und eigene Aspekte in die Diskussion einzubringen.

Ablaufplan / Teilnehmerliste:

Begrüßung (16:30 Uhr)

Dr. Irina Mohr, Leiterin Landesbüro Thüringen der Friedrich-Ebert-Stiftung

Impulsvortrag (ca. 16:32 – 16:40 Uhr)

Prof. Christopher Buschow, Fakultät Medien der Bauhaus-Universität Weimar, Fachbereich Medienmanagement

Diskussion (ca. ab 16:40 Uhr)

- Heidje Beutel, Vorstandsvorsitzende Deutscher Journalisten-Verband Thüringen - Dr. Thomas Hartung, medienpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Thüringer Landtag - Prof. Christopher Buschow

Moderation

Mariana Friedrich, freie Journalistin Die Zugangsdaten zur Diskussion erhalten Sie nach erfolgter Anmeldung >HIER<.
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